Die kleinste in Schwelm beheimatete Nachbarschaft ist die Achte de Muer – und das klein manchmal ganz groß ist, wird uns diese bunt durcheinandergewürfelte Gemeinschaft von Jung und Alt, Menschen ohne Standesdünkel, bei denen Herkunft, Kultur und Nationalität keine Rolle spielen, am 19. Mai im Sängerheim beweisen wollen.
„Aechte de Muer“ heißt soviel wie „Hinter der Mauer“ und dies' hatte seinen Ursprung bereits gegen Ende des 17. Jahrhunderts, als sich viele Neubürger hinter der Stadtmauer (nahe der 1684 erbauten katolischen Pfarrkirche) ansiedelten. Wollte man nach Schwelm, musste man das Stadttor durchschreiten, was nur am Tage oder mit besonderer Genehmigung möglich war. Das Tor trennte die Bürger und schnell war ein Name für die Menschen dieser Gegend gefunden: „Da wohen die Leute aechte de Muer.“
Lässt dieser Name auch vermuten, das diese Nachbarschaft ausserhalb stünde, so ist sie doch fester Bestandteil des nachbarschaftlichen Lebens innerhalb der Stadt. Das was die Nachbarn vereint, ist der Spaß an gemeinsamer Freizeitgestaltung, dem Zusammenhalt der Menschen, die Ungezwungenheit und die gegenseitige Toleranz. Die Aechte de Muer trägt mit ihrer Kreativität und persönlicher Entfaltungsmöglichkeit, dem Mitgestalten von Festlichkeiten in unserer Heimatstadt und natürlich der Ausrichtung des einmal im Jahr stattfindenden Heimatfestzuges beim großen Schwelmer Heimatfest beträchtlich dazu bei, dass das Miteinander in Schwelm einfach ein wenig lebenswerter wird. Weihnachtsfeiern und Sommerfest gehören hier schon zur Tradition und seit dem letzen Jahr veranstalten die Nachbarn ausserdem das “Kegeln op dä Dicken”.
Hierbei handelt es sich um ein westfälisches Traditionsspiel, bei dem Muskeln und Köpfchen gefragt sind, wenn der Spieler mit circa drei Kilo schweren Holzscheiten neun Baumstämme aus sechs Meter Distanz umzustossen versucht. Live können Sie das Spektakel übrigens in diesem Jahr am 10. und 11. August auf dem Märkischen Platz erleben.
Im Sängerheim wird für die Aechte de Muer eine der jüngeren Mitglieder an den Start gehen. Die Nachbarn sind sich sicher das Denise das Kind schon schaukeln wird. Mit viel Spaß und Energie wird sie beweisen, was man (auch als kleinste Nachbarschaft) für ein Potenzial auf die Beine stellen kann. Jung, frech und vorlaut wird sie mit ihren süßen 18 Jahren die Song-Contest-Gemeinde in ihren Bann ziehen. Davon ist auch, die erst kürzlich neu gewählte Obenachbarin (und Song-Contest-Jurorin) Regina Duwe schwer überzeugt.
Do mausse di nich wünnern – Aechte de Muer hätt watt dropp